Zwei Monate im hohen Norden

In Sörup im schönen Schleswig-Holstein sitzt unser Schwesterunternehmen M. Jürgensen, circa 20 Kilometer südöstlich von Flensburg entfernt. Weiterlesen

Dort arbeiteten Sarah und Marie, unsere Auszubildenden im dritten Ausbildungsjahr, für zwei Monate, um die unterschiedlichen Prozesse und Abläufe kennenzulernen: Sarah von Dombrowski als Industriemechanikerin und Marie Nieswand als Zerspanungsmechanikerin. Sie berichten:

Den größten Unterschied sahen wir schon bei der ersten Besichtigung des Betriebs: M. Jürgensen produziert in Serie, Kuhn Edelstahl hat sich vorwiegend auf Einzelanfertigungen spezialisiert. In der Fertigungshalle laufen ununterbrochen Rohlinge auf Rollbahnen von der Gießerei zu den Maschinen. Die Rohlinge werden durch Auswurfmechanismen gleich von der Gießmaschine aufs Band gewuchtet. Und in der Halle dominieren riesige vertikale Honmaschinen. Natürlich gibt es auch Ähnlichkeiten mit der Fertigung in Radevormwald. So sind die Abteilungen Gießen, Drehen, Honen und Prüfen ähnlich angeordnet und einige Drehmaschinen sind gleich oder vergleichbar.

Gleiches anders lösen

Ich, Sarah, wurde in der Instandhaltung eingesetzt. In den zwei Monaten tauschte ich Wellenbleche an einer Hallenwand aus oder wechselte Keilleisten an der Führung von Drehmaschinen. Diese Tätigkeiten kannte ich schon aus meiner Ausbildung bei Kuhn Edelstahl. So war für mich besonders interessant zu sehen, dass die gleichen Aufgaben unterschiedlich gelöst werden können, zum Beispiel mit anderen Werkzeugen.

Fertigung in Serie

Die Zerspanung arbeitet in vielen Dingen anders als die von Kuhn Edelstahl. Ich, Marie, arbeitete in der Serienfertigung. Bei M. Jürgensen hat jeder Mitarbeiter seine eigene Zelle mit zwei bis drei Maschinen. In der Serienfertigung werden die Bauteile mit Buchsen gespannt. Diese werden in das Bauteil geschoben und dann an der Maschine durch zwei Spitzen angetrieben. Und es gibt noch weitere Unterschiede: Da die Bauteile aus Grauguss sind, müssen sie während der Bearbeitung nicht gekühlt werden. Zudem kommen viel häufiger Messtaster zum Einsatz.

Es lohnt sich

Einen solchen Austausch können wir nur empfehlen, auch wenn es manchmal nicht ganz leicht war – schließlich waren wir beide das erste Mal so lange von zu Hause weg. Außerdem lief noch nicht alles rund, was daran lag, dass das Projekt Azubi-Austausch noch relativ neu ist. Doch wir haben tolle Erfahrungen gemacht – nicht nur beruflich. So haben wir neue Menschen kennengelernt und mit den Azubis beispielsweise Flensburg besucht. Unsere Unterkunft lag auf einem Ferienhof, umgeben von Natur, mit vielen Pferden. Zum Meer waren es nur zehn Minuten mit dem Auto. Wir wollen die Zeit nicht missen.

Foto: lessingtiede

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