Ein Werkstoff für anspruchsvolle Anwendungen: K030

Die Herstellung komplexer Bauteile in den verschiedensten Abmessungen und Werkstoffen ist das Kerngeschäft von Kuhn Edelstahl. Weiterlesen

Durch das eingesetzte Schleudergussverfahren werden dabei technologische Eigenschaften erreicht, die dem statischen Guss hinsichtlich Reinheit und Beständigkeit des Endprodukts weit überlegen und mit Schmiedequalität vergleichbar sind. Für die Entstehung eines hochqualitativen Endproduktes ist dabei neben dem eingesetzten Gussverfahren und der anschließenden Bearbeitung des Bauteils auch die Auswahl des Werkstoffs, der zur späteren Anwendung passen muss, von zentraler Bedeutung.

Entsprechend wird der Werkstoffentwicklung bei Kuhn Edelstahl große Bedeutung beigemessen und das über viele Jahre aufgebaute Werkstoff-Know-how stellt eine der Kernkompetenzen des Unternehmens dar. So arbeitet in der Forschung und Entwicklung ein mehrköpfiges Team rund um die anerkannten Metallurgen Dr.-Ing. Frank Wischnowski und Dr.-Ing. Tobias Simon stetig an der Neu- und Weiterentwicklung der bei Kuhn Edelstahl eingesetzten Werkstoffe. Dadurch werden die besten Voraussetzungen für ein Endprodukt von höchster Qualität geschaffen. In enger Abstimmung mit dem Kunden kann so die individuell optimale Lösung für das jeweilige Einsatzgebiet und die konkrete Anwendung entwickelt werden.

Im Jahr 2005 ist dabei in der Forschung und Entwicklung ein besonders leistungsfähiger Werkstoff entstanden: Der K030 ist eine korrosionsbeständige martensitische Gusslegierung und aufgrund seiner hohen Härte von bis zu 60HRC extrem verschleißbeständig. Die außergewöhnliche Kombination von Korrosions- und Verschleißbeständigkeit macht diesen Werkstoff für viele Anwendungsbereiche, bei denen das Bauteil einer hohen Belastung ausgesetzt ist, sehr interessant. Der große Anwendungsvorteil des sehr hohen Härtegrades lässt die Fertigbearbeitung der Bauteile allerdings zu einer besonders großen Herausforderung werden. Diese übernimmt Kuhn Edelstahl gerne für seine Kunden. Die benötigten Komponenten müssen heute häufig nicht mehr, wie in der Vergangenheit, vorgedreht geliefert werden, sondern können von Kuhn Edelstahl nach Vorgabe der Kundenzeichnung passgenau endbearbeitet werden. Durch die enge Zusammenarbeit der Werkstoffentwicklung, Gießerei und Fertigung konnte ein optimaler Fertigungsprozess gefunden werden. Kuhn Edelstahl ist heute in der Lage, fertigbearbeitete Bauteile in einer extrem großen Anwendungs- und Abmessungsvielfalt herzustellen. Der neue, sehr schwer zu zerspanende Werkstoff K030 wurde bereits in einem Durchmesserbereich von 16 bis zu 865 mm fertig bearbeitet hergestellt und vielfach erfolgreich eingesetzt. Dabei sind bereits maximale Wandstärken bis zu 130 mm und Längen von bis zu 2.430 mm umgesetzt worden.

Ein weiterer großer Entwicklungsschritt erfolgte durch die Verbundvariante des K030 mit dem Werkstoff K027, wodurch der ursprünglich als nicht schweißbar eingestufte Werkstoff von Kuhn Edelstahl auch in hochqualitativer Form geschweißt werden kann, sodass er für noch mehr Anwendungen geeignet ist.

Dank der hervorragenden Werkstoffeigenschaften und der großen Bandbreite der möglichen Bauteile kann der K030 nach über zehn Jahren am Markt auf eine wahre Erfolgsgeschichte zurückblicken: Er ist sowohl in der Mühlen- und Mischtechnik, als auch in der lebensmittelverarbeitenden Industrie und im Pumpenbau in verschiedenen Anwendungen etabliert und bewährt. Seit der Entwicklung der ersten Prototypen hat Kuhn Edelstahl zwischenzeitlich rund 4.400 Bauteile aus diesem Werkstoff auf den Markt gebracht.

Doch die Entwicklung geht weiter. Steigende Anforderungen in den verschiedenen Anwendungsbereichen erfordern dabei auch die stetige Weiterentwicklung unserer Werkstoffe. Um beispielsweise dem Bedarf nach einer noch höheren Korrosionsbeständigkeit bei großer Belastung nachkommen zu können, wurde im vergangenen Jahr der K032 auf den Markt gebracht. Dieser Werkstoff weist neben den bereits bekannten Eigenschaften des K030 eine nochmals erhöhte Korrosionsbeständigkeit auf, sodass sich noch mehr Einsatzbereiche öffnen. Der K032 befindet sich mittlerweile bereits in zwei Branchen im Feldversuch und überzeugt bislang mit sehr guten Anwendungsergebnissen.

Foto: © Kybele – stock.adobe.com

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